Buddhismus

Kultur

Buddhisten leben vor allem in Tibet, Thailand, Sri Lanka, Korea, China, Japan. Auch in Nordamerika und Europa gehören immer mehr Menschen diesem Glauben an.

 

Von Giacomo Dragone

20/03/2024

1. Was ist Buddhismus

Der Buddhismus gehört wie das Christentum, der Islam, das Judentum und der Hinduismus zu den großen Religionen dieser Welt. Am stärksten ist der Buddhismus mit 336 Millionen Anhängern in Asien verbreitet.

Die Lehren des Buddha sind die Grundlage des Buddhismus. Buddha war ein vollständig erleuchteter Mensch, der über Ethik, Erziehung, Philosophie, Wissenschaft und Moral verfügte.

Buddhisten suchen die Wahrheit und das Glück in sich selbst. Der Buddhismus bietet dem Menschen zahlreiche Hilfestellungen, um die täglichen Sorgen, Ängste und Nöte für die geistige Entwicklung zu nutzen.

Jede Kultur, die den Buddhismus im Laufe der Geschichte adaptiert hat, betonte verschiedene Aspekte. Daher gibt es heute vielfältige Formen des Buddhismus, die jedoch alle die grundlegenden Lehren gemein haben.

2. Der Religionsstifter

Siddhartha Gautama, auch bekannt als Buddha, war ein spiritueller Lehrer, der im antiken Indien im 5. Jahrhundert v. Chr. geboren wurde. Er wurde in einer königlichen Familie im heutigen Nepal geboren und wuchs inmitten von Luxus auf. Dennoch verspürte er eine tiefe Sehnsucht nach den Wurzeln des menschlichen Leidens und verließ sein königliches Leben, um nach spiritueller Erleuchtung zu suchen.

Nach Jahren der Suche und Meditation erreichte Siddhartha schließlich Erleuchtung unter einem Bodhi-Baum. Als der Buddha lehrte er den Weg zur Überwindung des Leidens und zur Erleuchtung. Seine Lehren betonten Mitgefühl, ethisches Verhalten, Meditation und Weisheit als Mittel zur Befreiung von Leiden.

Der Buddha verbrachte den Rest seines Lebens damit, seine Lehren im ganzen Land zu verbreiten und eine Gemeinschaft von Mönchen und Nonnen zu gründen. Seine Weisheit und seine Lehren haben im Laufe der Jahrhunderte zahllose Menschen inspiriert und den Buddhismus zu einer der weltweit bedeutendsten Religionen gemacht.

Siddhartha unter dem bodhi Baum

3. Karma

Karma ist ein zentrales Konzept im Buddhismus. Es bedeutet nicht vorherbestimmtes Schicksal, sondern das Zusammenspiel von Ursache und Wirkung: Jeder Einzelne ist für sein eigenes Leben verantwortlich. Jede Handlung führt letztendlich zu einer entsprechenden Wirkung – somit säen wir selbst die Samen für unsere Zukunft, für Glück oder Leid. Dieses Verständnis ermöglicht die Entwicklung von Eindrücken im Geist durch Einstellungen und bewusstes Handeln, die zu Glück führen und zukünftiges Leid vermeiden. Buddha kann in dieser Hinsicht nur Ratschläge geben. In den indischen Religionen ist die Lehre des Karma eng mit dem Glauben an Samsara, den Kreislauf der Wiedergeburten, verbunden und damit mit der Gültigkeit des Prinzips von Ursache und Wirkung auf geistiger Ebene über mehrere Lebenszeiten hinweg.

Im Hinduismus, Sikhismus, Buddhismus und Jainismus bezieht sich der Begriff auf die Konsequenzen jeder Handlung, die Auswirkungen von Taten und Gedanken in jeder Hinsicht, insbesondere die Rückwirkungen auf den Handelnden selbst. Karma entsteht somit durch Gesetzmäßigkeiten und nicht aufgrund eines Urteils durch einen kosmischen Richter oder Gott: Es geht nicht um “Göttliche Gnade” oder “Bestrafung”. Karma und Wiedergeburt sind in verschiedenen Lehren unterschiedlich miteinander verknüpft. Entgegen einer weit verbreiteten Annahme ist es nicht das Ziel aller dieser Lehren, Karma zu vermeiden.

4. Nirwana

Nirvana (wörtlich: Auslöschung) ist das Ziel und die Vollendung der buddhistischen Lehre. Mit Nirvana überwindet man den Zyklus von Samsara (dem Kreislauf von Geburt und Wiedergeburt) und wird nicht mehr wiedergeboren. Nirvana bringt somit ein Ende des Leidens.

In der frühen westlichen Rezeption des Buddhismus wurde Nirvana als “Nichts” übersetzt, was zu der irrtümlichen Annahme führte, dass es sich beim Buddhismus um eine Form des Nihilismus handelt. Jedoch ist Nirvana weder ein Jenseits im Sinne von Himmel noch ein anderer Ort. Es ist die Beendigung von falschen Vorstellungen über die Natur der Phänomene und dem daraus resultierenden Leiden.

Im frühen Buddhismus (Theravada) wird die Möglichkeit des Erwachens häufiger Mönchen und Nonnen zugeschrieben. In den Schriften des frühen Buddhismus wird nur selten von Laien erwähnt, die trotz ihres weltlichen Lebens die Befreiung erlangt haben.

Samsara Rad

5. Meditation

Die Meditation spielt im Buddhismus eine bedeutende Rolle. Während der Meditation konzentrieren sich die Praktizierenden auf ein einziges Objekt und bemühen sich, ungestört zu bleiben. Das Ziel ist es, sich von allen Gedanken zu befreien, einschließlich Gier, Hass und Täuschung, die die Quellen des Leidens im Leben sind.

Das Ziel besteht darin, alle Wesen und Dinge völlig unvoreingenommen zu betrachten und sich selbst nur als Teil des Universums wahrzunehmen. Dieser Zustand soll zur Erleuchtung führen und den Kreislauf von Geburt, Tod und Wiedergeburt durchbrechen.

Es gibt viele Möglichkeiten zu meditieren. Viele Buddhisten wiederholen ein bestimmtes Mantra unzählige Male, während sie sitzen. Andere konzentrieren sich auf meditativen Tanz oder versuchen, ihre Gedanken beim Gehen, Musizieren, Gärtnern oder beim Üben von Kampfkünsten zum Schweigen zu bringen.

Viele Buddhisten legen großen Wert auf den gegenwärtigen Moment. Sie streben danach, in jedem Moment ihr Bestes für eine Sache zu geben, ohne an das Ergebnis gebunden zu sein.